Motivation und schnelle Intervalle

Der Himmel war wolkenverhangen, ich hatte schlecht geschlafen, kam schlecht aus dem Bett und aus meinem Trainingsplan leuchtete mir ein orangenes Feld mit Intervallen entgegen, welches sich mir rücksichtslos aufdrängte.

Kurzzeitig kam mir der Gedanke, dass ich doch eigentlich noch schwere Beine von meinem langen Lauf vom Sonntag hatte, vielleicht wäre das ja eine super Ausrede…

Doch der kurze Blick auf meine Laufuhr und den Ruhepuls der letzten Tage und heute, verriet mir, dass dies nur ein subjektives Empfinden war und ich eigentlich regeneriert genug war.

Also blieb mir nur eins: Anziehen, raus und Machen! Nur durch Machen wird die Motivation kommen, das wusste ich, denn so war es schon unzählige Male, wenn mich im Herbst oder Winter nicht die Motivation von sich aus scheuchte.

Uns so kramte ich die passende Laufkleidung mit Blick auf das Thermometer, welches 9 Grad zeigte, aus dem Schrank.

Wisst ihr, dass mir oft die Formel „Außentemperatur + 10 Grad“ hilft? Heute entsprach dies 19 Grad. Was würde man ohne viel Bewegung bei 19 Grad anziehen? Für mich war klar, dass eine kurze Hose mit Shirt und leichter Jacke reichen würde. Das Stirnband trage ich bei diesen Temperaturen hauptsächlich um die Haare zu bändigen.

Die Wahl der Laufkleidung bestätigte sich wenig später dann auch als perfekt ausgewählt. Die Formel anfangs leicht zu frösteln passte übrigens auch.

Nun aber raus, sagte ich mir. Nachdem es mir für einen Moment doch recht kühl erschien lief ich mich langsam ein.

Als ich am Feldweg, der heute meine Intervallstrecke werden sollte, ankam war die Motivation schon deutlich besser!

Noch kurz das Lauf-ABC wiederholt und dann startete auch schon der erste von 6x800m Intervallen.

Es fühlte sich gar nicht so schlecht an und die Beine waren auch nicht mehr schwer. Bevor ich drüber nachdenken konnte, war der erste schon vorbei und ich hatte Gehpause.

Dies wiederholte sich einige Male und es lief wie am Schnürchen.
Zwischendurch kam dann noch die Sonne dazu und ich vergnügte mich in der Gehpause mit Schattenspielen.Beinahe hätte ich nach dem 5. Intervall vergessen loszulaufen, aber das fand ich eher amüsant und lief lächelnd los.

Ich mache gerne verrückte Fotos beim Laufen, das macht die Läufe abwechslungsreich und hinterher ist es oft amüsant welche Fehlversuche sich zwischen den Fotos verbergen, aber dazu bei einem passenden Lauf dann mehr.

Geschafft, es war genial, ich konnte die komplette Trainingseinheit wie geplant absolvieren und das ist wieder mal ein geniales Gefühl.

Und genau dieses Gefühl versuche ich mir zu merken, wenn die Motivation sich bei einem der nächsten Läufe zunächst noch verstecken möchte.

Und was machst du um deine Motivation hochzuhalten?